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Sonderbauteile

Dachschräge nach unten verlängert mit Untersparrendämmung

Bestandsbeschreibung

Ungedämmte Dachschrägen zeichnen sich durch kalte Oberflächen aus. Sichtbare Holzbalken verleihen eine rustikale Optik, während eventuelle Feuchtigkeitsflecken auf Kondensation hinweisen können. Die Räume in den Dachschrägen sind oft ungemütlich kalt und im Sommer sehr heiß. Die Heizenergieverluste sind hoch, entsprechend auch die Heizkosten und die CO2-Emissionen.

Vor allem in Großstädten, in denen Wohnraum knapp und kostbar ist, werden viele nicht genutzte Dachgeschosse (Spitzböden) ausgebaut. Die Dachschrägen müssen gedämmt werden, um behagliche und beheizbare Wohnräume schaffen zu können.

Eine Unterdeckbahn (wasserführendes Unterdach) ist meistens nicht vorhanden. Eine solche muss aber installiert werden, da ansonsten evtl. anfallendes Tauwasser (unter der Dachbekleidung), Flugschnee oder eindringendes Regenwasser (z. B. durch gebrochene oder durch Wind verschobene Dachpfannen oder Fugen) in die Dämmung eindringen kann. In der Folge wäre die feucht gewordene Dämmung nicht mehr funktionstüchtig und die Sparren könnten aufgrund der Feuchtigkeit Schaden nehmen. Kurzum: Zu viel, bis in den Innenraum gelangende Feuchtigkeit würde Schimmelschäden verursachen.

Ein wasserführendes Unterdach ist also ein Muss!

Wie wird gedämmt?

Achtung!

Wenn der Spitzboden nicht bewohnt (= nicht beheizt) wird, ist die Dämmung des Dachbodens sinnlos, da viel zu teuer und ineffizient. In dem Fall wird nur die Dachschräge des beheizten Wohnraumes und die Decke des Wohnraumes gedämmt. Siehe unter 

 

Wenn das Dach jedoch ausgebaut und bewohnt werden soll, wird folgendermaßen vorgegangen:

Zunächst wird die Dachschrägenbekleidung und evtl. vorhandene Glaswolldämmung entfernt. Mittig zwischen den Dachsparren wird – senkrecht verlaufend – eine Holzlatte installiert (4 cm x 6 cm). Danach wird eine Unterdachbahn (im Dachdeckerhandel erhältlich) auf Maß geschnitten (lichtes Maß zwischen den Sparren plus 20 cm). Diese Bahn wird stramm unter den Dachlatten installiert – Hilfslatten an den Seiten erleichtern das passgenaue Einfügen der Bahn unter die vorhandenen Dachlatten. Die vorher installierte Dachlatte sorgt dafür, dass die Unterdeckbahn ein sehr schwach geneigtes „V“ aufweist, evtl. anfallendes Wasser unter den Dachpfannen würde sich dann an der tiefsten Stelle dieses „V“ ansammeln. Die Unterdeckbahn sollte so installiert werden, dass das Wasser über die Mauerwerkskrone abgeleitet wird.

Die vorhandenen Sparren haben in der Regel eine Höhe von 14 bis 16 cm. Der Sparrenhohlraum würde für eine nachhaltige Dämmung nicht ausreichen. Um einen genügend hohen Dämmraum zu schaffen, werden seitlich an die Sparren sog. Sparrenexpander installiert. Diese bestehen aus einer senkrecht verlaufenden Sperrholzplatte und einer waagerechten Holzlatte. Mit diesen Expandern können hohe Dämmdicken realisiert werden. Empfohlen wird eine Gesamt-Dämmdicke von mindestens 30 cm.

Unter die Sparrenexpander wird eine Dampfbremsfolie installiert, auf luftdichte Ausführung ist zu achten. Da die in der Regel abschließend geplante Gipswerkstoffplatten nicht direkt auf die Sparrenexpander geschraubt werden dürfen (sie würden ansonsten reißen und Fugen bilden), wird auf die Dampfbremsfolie waagerecht eine „Gipslattung“ aufgeschraubt. Diese Latten haben das Maß 4 cm x 6 cm. 

Der so entstandene Hohlraum zwischen den Sparren/Sparrenexpandern an den Seiten, der V-förmigen Unterdeckbahn unter der Dachbekleidung und der Dampfbremse auf der Innenseite ist äußerst unförmig und die Dämmung mit Matten schwierig durchführbar. Plattendämmstoffe aller Art sind überhaupt nicht geeignet!

Abhilfe schafft hier die Einblasdämmung mit faserförmigen Einblasdämmstoffen. Diese Produkte sind auch im Preis-Leistungs-Verhältnis die günstigste Variante, sie sind schnell einbaubar, es verbleiben keine Lücken, es gibt keinen Verschnitt und auch bei schwierigen Details wie Anschlüsse von Gauben oder im Firstpfetten Bereich ist ein fugenfreier Einbau problemlos möglich. Alternativ können weiche Mattendämmstoffe zugeschnitten und zwischen den Sparren eingebracht werden. 

Da der Hohlraum zwischen den einzelnen „Gipslatten“ sowieso vorhanden ist, empfiehlt es sich, diesen mit einem Hochleistungsdämmstoff wir Polyurethan (alukaschiert, WLS 023) oder Phenolharz WLS 021 zusätzlich zu dämmen. Elektrokabel für Lampen usw. können ebenfalls in der „Gipslattungsebene“ untergebracht werden.

Dämmdicke

Eine Dämmdicke von insgesamt mindestens 30 cm sollte erreicht werden.

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Dachschräge mit Untersparrendämmung
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Dachschräge mit Untersparrendämmung
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Aufdopplung mit Sparrenexpandern plus Zwischensparrendämmung

Alle Vorteile im Überblick

Verbesserter WärmeschutzDer Wärmeschutz erreicht einen Mindest-U-Wert von 0,14 W/m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) oder besser.

Niedrigere Heizkosten: Die neu erstellte Dachschrägen-Wohnung verbraucht wenig Heizenergie und hat im Sommer einen hohen sommerlichen Wärmeschutz. Durch die Dachflächen gelangt sehr wenig Wärme in den Wohnraum, er ist also sommers wie winters sehr behaglich.

Weitere Vorteile:

  • Zugerscheinungen verschwinden
  • Die Behaglichkeit erhöht sich aufgrund höherer Temperaturen an den Innenseiten der Außenwände
  • Schimmelerscheinungen verschwinden
  • Die Heizkosten sinken spürbar
  • Der sommerliche Wärmeschutz wird wesentlich verbessert
  • Der CO2-Ausstoß wird reduziert

Kosten/Wirtschaftlichkeit: Die Konstruktion kann größtenteils in Eigenleistung erstellt werden. Ist das nicht möglich, erkundigen Sie sich bei einem auf Trockenbau spezialisierten Betrieb nach aktuellen Preisen. Der Einblasvorgang wird durch speziell geschulte Unternehmen durchgeführt, dessen Kosten durch Ihre Mithilfe reduziert werden können.

Förderung: Diese Maßnahme wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA , mit 15 % gefördert. Ein Energieberater ist dazu erforderlich. Erstellt dieser noch einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), erhöht sich die Förderung auf 20 %. Bei Eigenleistung wird nur der Materialpreis gefördert, sofern er die Summe von 2.000 € übersteigt. Ein Energieberater muss die fachgerechte Ausführung bestätigen.

Alternativ ist eine 20%ige Förderung durch die Senkung der Einkommenssteuer möglich. Dazu ist kein Antrag notwendig, die Förderung erstreckt sich jedoch auf einen Zeitraum von 3 Jahren. Eigenleistung ist mit der Steuerförderung nicht förderfähig.

Kann ich selber dämmen? Einen großen Teil der Maßnahme lässt sich selber durchführen, nur der Einblasvorgang wird von Fachfirmen vorgenommen. Mithilfe ist möglich und wird gerne gesehen.

Dämmstoffe: Im Sparrenhohlraum: Einblasdämmstoffe wie Zellulose, Neptunballfasern, Steinwollfasern, Holzfasern oder Mineralfasern – alternativ Mattendämmstoffe aller Art

In der „Gipslattungsebene“ Polyurethan (alukaschiert WLS 023) oder Phenolharzplatten WLS 021

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