Holzfaser-Einblasdämmstoff

Eigenschaften

Der Holzfaserdämmstoff wird verwendet als Wärme- und Schalldämmung, zum Schutz vor sommerlicher Wärme und besitzt zudem noch feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Durch eine Verzahnung der Holzfasern ist der Dämmstoff setzungssicher. Verarbeitet wird er als Einblas- und Aufblasdämmung und findet deswegen Anwendung unter anderem bei der Dämmung der oberen Geschossdecke, von Hohlräumen sowie vorgefertigten Wand- und Dachelementen.

Rohstoffe und Herstellungsverfahren

Rohstoffe: Holzspäne, Imprägnierungsmittel (Ammoniumphosphat, Borate)


Als Rohstoff werden Holzspäne eingesetzt, welche unter anderem als Produktionsabfall bei Holzverarbeitung anfallen. Für den Brandschutz wird die Späne mit Ammoniumphosphat und/ oder Borat imprägniert.

Holzfaser-Einblasdämmstoff

Technische Daten

Eigenschaft

Einheit

   Kenngrößen

Wärmeleitfähigkeit  λB   W/(mK)      0,040
Rohdichte ρ   kg/m³      35-45
Wärmespeicherkapazität c   J/(kgK)      2100
Brandverhalten DIN EN 13501-1   --      E
Wasserdampfdiffusionswidestand μ   --      1-2
Primärenergieinhalt   kWh/m³      50
Wasserabweisende Wirkung   --      nein

*Vergleichs- U- Wert: 1,0 W/(m²K)

Entsorgung und Recycling

Der Dämmstoff kann wiederverwertet oder thermisch verwertet werden.

Zulassungen und Regelungen

ETA 12/0011; ETA 12/0181. Das Produkt gilt nur als Dämmstoff nach ETA, wenn es von geschulten Lizenzbetrieben eingebaut wird. Eine DIY-Verarbeitung ist ausgeschlossen.

Gesundheit und Ökologie

Als vermutlich einziger Nachteil sowohl bezüglich der Gesundheit als auch der Ökologie kann die Verwendung von Imprägniermitteln angesehen werden. Speziell der Zusatz von Boraten als Brandschutzmittel hat zur Folge, dass der Dämmstoff nicht mehr kompostierbar ist, weil dieser Zusatzstoff unter anderem schwach wassergefährdend (WGK 1)[i] ist. Auch aus gesundheitlicher Sicht ist diese Substanz nicht ganz einwandfrei, so wurden Borate als reproduktionstoxisch eingestuft[ii]. Verschiedene Dämmstoffhersteller, die Borate einsetzen, relativieren die Toxizität allerdings mit den Begründungen, dass zum einen die orale oder inhalative Aufnahme großer Mengen notwendig ist, die Substanz zum anderen nicht flüchtig ist und außerdem der Verbraucher nach der Verarbeitung keinen Kontakt mehr zu dem Produkt hat.


 


[i] Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS)

[ii] Richtlinie 2008/58/EG

Vorteile
  • sommerlicher Wärmeschutz
  • preisgünstig
  • schalldämmende Eigenschaften
  • gute Rohstoffverfügbarkeit
Nachteile
  • Einsatz von Imprägnierungsmitteln