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Dachschräge
Flachdach
Drempel
Obere Geschossdecke
Massive Decke
Holzbalkendecke
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Dachbodenerschließung
Außenwand
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Fußboden Erdgeschoss
Boden Erdgeschoss
Keller vorhanden
Kellerdecke
Kellerabgang
Massive Decke
Kappendecke
Holzbalkenlage/ Hohlraum
Sonderbauteile
Kellerwand - Perimeterdämmung
Perimeterdämmung bezeichnet die Außenseitige Wärmedämmung erdberührter Bauteile wie Kelleraußenwände und Kellerböden. Diese Dämmung wird außerhalb der Bauwerksabdichtung angebracht und schützt die Baukonstruktion vor Wärmeverlusten und Feuchtigkeitseinflüssen. Gemäß DIN 4108-2 müssen die Dämmstoffplatten aus XPS (Extruderschaum) bestehen, einlagig verlegt werden und dürfen nicht ständig im Grundwasser liegen. Dies sorgt für ein wohnliches Raumklima im Kellerbereich und eine trockene Gründung eines Hauses.
Bei trockenen Böden kann auch EPS als Perimeterdämmung eingesetzt werden. In diesem Fall ist ein Bodengutachten erforderlich, welches die spezielle Grundwasser-Situation untersucht und eine Eignung von EPS freigibt.
Durch seine geschlossene Zellstruktur weist XPS eine hohe Feuchteresistenz auf und behält somit auch bei langanhaltendem Wasserkontakt, wie bei Hochwasser, seine Dämmwirkung bei. Besonders in bodenberührenden Bereichen wie der Perimeterdämmung und Gründungsplatten schützt XPS effektiv gegen Feuchtigkeit und mechanische Belastungen. Durch diese Eigenschaften bleibt die Funktionalität der Dämmung auch bei extremen Wetterereignissen, wie Starkregen und Überschwemmungen, erhalten. Dies wird durch bauaufsichtliche Zulassungen und das Qualitätssiegel des Fachverbandes FPX e.V., bestätigt durch FIW München, untermauert.
Verarbeitungshinweise
- Oberflächenvorbereitung: Oberflächen müssen rau sein, um die Haftung von Klebemörtel, Putzen und sonstigem Mörtel zu gewährleisten. Dies gilt besonders für den Sockelbereich.
- Verlegung:
- In trockenen Böden nach DIN 4108-2: Dicht gestoßen im Verband, fugenversetzt und bei mehrlagiger Verlegung punktweise verklebt.
- Bei drückendem Wasser und aufstauendem Sickerwasser nach Bauartgenehmigung: vollflächig verklebt, Fugen mit Kleber gefüllt (bitte jeweilige Bauartgenehmigung des Herstellers beachten).
- Abdichtung: Verwendung geeigneter Kleber, je nach Anwendung.
Schutzhinweise
- XPS sollte dauerhaft vor UV-Strahlung geschützt werden, um Materialschädigungen zu vermeiden.
- Bei der Verklebung müssen geeignete Klebstoffe verwendet werden.
Weitere Anwendungen und Details
- Perimeterdämmung bei Bodenfeuchte und nicht-stauendem Sickerwasser:
- Einlagige Verlegung gemäß DIN 4108-2.
- Vermeidung von Wärmebrücken durch dichtes Stoßen der Platten.
- Mehrlagige Verlegung zur Verbesserung der Dämmwirkung.
- Schutz der Bauwerksabdichtung durch mechanische Beanspruchungen
2. Dämmung von Fundamenten und Gründungsplatten:
- Seitliche Wärmedämmung von Fundamenten zur Vermeidung von Frostschäden.
- Anwendung unter Gründungsplatten für verbesserte Wärmedämmung und Lastabtragung.
3. Anschlüsse und Abschlüsse:
- Fachgerechte Ausführung der Anschlüsse und Abschlüsse zur Vermeidung von Wärmebrücken.
- Verwendung geeigneter Materialien für Abdichtungen und Kleber (Information durch XPS-Hersteller).
Verarbeitungsvorteile
- Einfache Handhabung und Installation.
- Kein spezielles Werkzeug erforderlich.
- Geringes Gewicht und leichte Transportierbarkeit.
- Kein Staub.
- Kein Juckreiz.
Keine spezielle Schutzkleidung erforderlich.
Konstruktionshilfen
- Wärmeschutztechnische Dimensionierung: Hohe Anforderungen an den Wärmeschutz von erdberührten Bauteilen gemäß DIN 4108-4:2020-11 „Wärme- und feuchtetechnische Bemessungswerte“. Mindestwärmeschutz für Außenwände, die an das Erdreich angrenzen, ist bauordnungsrechtlich vorgeschrieben.
- Feuchteschutztechnische Dimensionierung: Die außenliegende Wärmedämmung ist eine wasserdampfdiffusionstechnisch funktionierende Konstruktion gemäß DIN 18533.
- Typenauswahl je nach Einbautiefe: Mit zunehmender Einbautiefe nimmt der Erddruck auf die Wärmedämmplatten zu. Druckfestere XPS-Typen sind für größere Einbautiefen geeignet.
Informationen und allgemeine Verarbeitungshinweise
- XPS-Platten sollten nicht über längere Zeit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
- Für die Verklebung müssen Klebstoffe verwendet werden, die für XPS-Platten und die entsprechende Anwendung geeignet sind.
Dränung
Zum Schutz der Perimeterdämmung ist im Normalfall keine Dränung erforderlich. Bei besonderen Bodenbeschaffenheiten oder Lagen des Gebäudes (z. B. am Hang) sind Dränmaßnahmen zur Ableitung des Oberflächen- und Sickerwassers gemäß DIN 4095 vorzusehen.
Baugrubenverfüllung
Bei fachgerechter Baugrubenverfüllung benötigen XPS-Platten keine zusätzlichen Schutzschichten. Einzelne Beschädigungen der Plattenoberfläche beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit der Perimeterdämmung nicht. Es ist sicherzustellen, dass keine schädlichen Schubspannungen an der Gebäudeabdichtung entstehen.
Besondere Hinweise
- XPS-Platten sind dauerhaft vor UV-Strahlung zu schützen.
- Bei Verklebung müssen Klebstoffe verwendet werden, die für XPS-Platten und die entsprechende Anwendung geeignet sind.
- Ggf. sind Bauartgenehmigungen zu beachten.
- Herstellerhinweise sind zu beachten.
Nachhaltigkeit
CO₂-Einsparung und Amortisation
XPS kann während seines Lebenszyklus bis zu 600-mal so viel CO₂ einsparen, wie bei seiner Herstellung freigesetzt wird. Bereits ein Jahr nach der Installation hat sich die CO₂-Bilanz von XPS vollständig amortisiert. Das bedeutet, dass die bei der Herstellung freigesetzte CO₂-Menge innerhalb eines Jahres durch die erzielten Energieeinsparungen kompensiert wird.
Lebensdauer
XPS ist bekannt für seine Langlebigkeit. Bei sachgemäßem Einbau hält XPS so lange wie die Nutzungsdauer des Gebäudes, was zu langfristigen Energieeinsparungen führt und dadurch extrem nachhaltig ist.
Recycling
XPS ist vollständig recycelbar. Die Fachvereinigung Extruderschaum (FPX e.V.) hat in Deutschland ein umfassendes Recyclingsystem etabliert. Mehr dazu auf:
Die Dämmdicke sollte eine Stärke von 100-200 mm haben (je nach Anforderungen des jeweiligen Objektes)
Alle Vorteile im Überblick
Verbesserter Wärmeschutz: In der Regel lässt sich der U-Wert durch eine fachgerecht ausgeführte Perimeterdämmung auf einen Ziel-U-Wert von etwa 0,2 W/(m²K) bis 0,4 W/(m²K) verbessern.
Niedrigere Heizkosten: wenn die Kellerräume bewohnt werden (Souterrainwohnungen), kann sich der Heizenergiebedarf der Räume um bis zu 30% reduzieren
Weitere Vorteile:
- Verbesserter Wohnkomfort
- Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung
- Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit
- Wertsteigerung des Gebäudes
- Verlängerte Lebensdauer des Gebäudes
- Mögliche Fördermöglichkeiten für die Dämmmaßnahme.
Kann ich selber dämmen? Nein, Für eine fachgerechte Umsetzung sind Fachfirmen erforderlich, welche die Dämmmaßnahme entsprechend den örtlichen Gegebenheiten und den Anforderungen des Gebäudes plant und durchführt.
Dämmstoffe: XPS oder Schaumglas