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Flachdachdämmung - Bungalow

Bestandsbeschreibung

Rund 1,6 Millionen Wohngebäude in Deutschland wurden mit Flachdach errichtet. In den USA schon länger als Bauart etabliert, fasste sie hierzulande erst nach 1950 richtig Fuß und eroberte sich schnell einen Platz vor allem bei Reihenhäusern und Bungalows. Ähnlich wie das Steildach bestehen viele Flachdächer aus belüfteten Holzbalkenkonstruktionen.

Wie wird gedämmt?

Wichtig: Bei diesem Dämmverfahren werden zwei Dämmverfahren kombiniert, das Ausblasen des Flachdaches mit einem Faser-Einblasdämmstoff und das Aufbringen eines Umkehrdach mit extrudiertem Polystyrol-Dämmstoff (XPS) auf der Oberseite. Die beiden Verfahren erreichen ihre Dämm-Fähigkeit nur in Kombination.

Die Einblasdämmung in den Belüftungsraum schafft zusammen mit dem Umkehrdach den erforderlichen optimalen Wärmeschutz. Zur Dämmung des Belüftungsraum wird vom Dachrand her flockiges Dämmmaterial eingeblasen. Zellulose, Stein- oder Glaswolle Flocken bilden eine homogene Dämmschicht, die sich nicht setzt. Der Dämmstoff verschließt auch Undichtheiten und verhindert damit die bis dahin mögliche Durchströmung der alten Dämmschicht mit feuchtwarmer Raumluft durch kleinere Fugen/Ritzen in der „Dampfsperre“. Untersuchungen zeigen, bei mit Dämmflocken gefülltem Luftraum kommt es nicht zu nennenswerten Luftdurchströmungen durch das Dämmmaterial.

Zu beachten: Bei Gebäuden bis 2 Stockwerken ist keine Gerüststellung erforderlich. Die Arbeiten werden entweder vom Dachdeckerbetrieb zusammen mit dem Umkehrdach oder durch einen Fachbetrieb für Einblasdämmung mit QM-Qualifikation ausgeführt.

Dämmdicke

Die Dicke des auszublasenden Flachdaches ca. 20cm, sowie die Dämmdicke von 20cm für den Extrudierte Polystyrol-Schaum (XPS)

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Flachdach ausblasen plus UmkehrdachXPS
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Flachdach ausblasen plus UmkehrdachXPS

Alle Vorteile im Überblick 

Verbesserter WärmeschutzDas entstandene „Kombi-Dach“ hält in der Heizperiode das gesamte Bauteil warm und trocken. Da warme Wasserdampfmoleküle nicht kondensieren, ist das Problem des die Konstruktion angreifenden Wasserdampfes behoben. Bei Ausgangs-U-Werten des vorhandenen Daches zwischen 1,2 bis 0,45 W/(m²K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) wird durch diesen Aufbau ein möglicher U-Wert von 0,1 W/(m²K) erreicht, wodurch ein  Optimum von Wärmeschutz und Behaglichkeit erzielt wird.

Flachdächer können im Sommer schnell zu Hitzefallen werden. Die bestehenden Wärmeschutzanforderungen für leichte Dächer sind zu schwach. Das Problem der Sommerhitze unter dem Flachdach wird erst mit einem U-Wert von 0,1 W/(m²K) gelöst, der die Dachinnenbekleidung unter 25 °C hält.

Durch die Dämmung des Dachs verbessert sich die Oberflächentemperatur im Winter von 15 °C auf 20 °C bei –5 °C Außenlufttemperatur. Wenn auch andere Bauteile des Hauses entsprechend gedämmt sind, sinkt die nächtliche Raumtemperatur nur leicht ab, auch wenn die Heizung abgestellt ist.

Niedrigere Heizkosten: Je nach Ausgangssituation und dem bisherigen Dämmstandard des Daches können Einsparungen von bis zu 90% - bezogen auf die Dachfläche -erzielt werden. Die Gesamteinsparung der Heizenergie eines Bungalows kann bis zu 35% betragen.. 

Weitere Vorteile: 

Die Vorteile des „Kombi-Daches“

  • Die gesamte Dachkonstruktion bleibt erhalten, das spart Baumaterial, Bauaufwand und Baukosten.
  • Die Dämmung – insbesondere bei anschließender Dachbegrünung - schützt die Dachhaut vor der Witterung, ihre Lebensdauer verlängert sich. Aufgrund der Verdunstungskälte wird im Sommer das Mikroklima verbessert (niedrigere Luft-Temperaturen)
  • Feuchterisiken werden beseitigt, der Dachaufbau bleibt in der Heizperiode warm und trocken.
  • Die Konstruktion ermöglicht einen sehr hohen Wärmeschutz, die Heizkosten sinken.
  • Sommerhitze unterm Dach verschwindet und die Wohnbehaglichkeit in der Heizperiode ist optimal.
  • Der Aufwand amortisiert sich in wenigen Jahren durch Energieeinsparung und sinkende Emissionen aus der Gebäudeheizung: Bei den Kosten, der Herstellungsenergie- und dem CO2-Aufwand.
  • Das Haus bleibt während des Umbaus bewohnbar.
  • Die Qualität des neuen Dachs entspricht dem GEG (Gebäudeenergiegesetz) und ist nach BEG förderfähig.

Vorteile für den Klimaschutz

  • Ökologische Bilanz: Die Dämmung amortisiert sich schnell und reduziert CO2-Emissionen.
  • Bauteilerhaltung: Kein Abriss, weniger Energieaufwand im Vergleich zu Neubau.
  • Effizienter Energieeinsatz: Optimaler U-Wert ermöglicht Nutzung erneuerbarer Energien effizienter. Weniger Heiztage, kleinere Wärmepumpen.

Zusatz Vorteile der Dachbegrünung

  • Dachbegrünung: Schützt die Dachhaut vor UV-Strahlen, verlängert die Lebensdauer und senkt die Oberflächentemperatur durch Verdunstungskälte.
  • Regenwasserspeicherung: Gründächer können Regenwasser speichern und tragen zur positiven Beeinflussung des Wasserhaushalts bei Starkregenereignissen in Städten und Gemeinden bei.
  • Lebensraum für Insekten: Gründächer bieten einen Lebensraum für Insekten und deren natürliche Feinde wie Vögel, ähnlich wie Stadtbegrünung und Fassadenbegrünung.

Kosten/Wirtschaftlichkeit: Als Faustregel gilt oft eine Amortisationszeit von etwa 15 bis 20 Jahren. Je höher die Heizkostenersparnisse sind und je niedriger die Investitionskosten für die Dämmung ausfallen, desto kürzer ist in der Regel die Amortisationszeit. 

Förderung: Die Moder­ni­sierung zum „Kombi-Dach“ ist bei U-Werten um 0,1-0,14 W/(m²K) förderfähig, die förderfähigen Kosten werden durch staatlichen Zuschuss für Einzelmaßnahmen (BAFA) um 15 - 20  %  reduziert.

Kann ich selber dämmen? Nein, die Dämmung eines Umkehrdachs erfordert spezielle Kenntnisse und Fachkenntnisse, da es sich um eine besondere Art der Dachkonstruktion handelt. Mithilfe ist - wie immer - möglich. Fragen Sie die Handwerker!

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