Vakuumplatten

Eigenschaften

Mit Vakuumdämmpaneele wurden zunächst gute Erfahrungen im Kühlschrankbau gemacht, seit mehr als 20 Jahren gibt es sie auch als Bauprodukt mit Zulassungen. Sie sind immer dann sinnvoll, wenn hohe Dämmwirkung auf engem Raum erzielt werden muss. Die Platten sind druckbelastbar, dürfen an der Baustelle aber keine Verletzungen ihrer Folienhülle erleiden, da diese das Vakuum sichert.

Anwendungsgebiete sind: Dämmung auf dem EG-Fußboden zum Keller, die Dämmung von Beton-Balkonen (von oben), die Innendämmung, Dämmung von Brüstungspaneelen und in besonderen Fällen auch die Flachdachdämmung. Die Platten müssen nach genauem Aufmaß bestellt werden. Bohren, Nageln in die Platten während der Nutzungsphase ist auszuschließen, dies hat besondere Bedeutung für ihren Einsatz in nicht selbstgenutzten Gebäuden. 

Es werden Verbunddämmstoffe für verschiedene Anwendungen angeboten. Als Verbund mit Styropor sind die Dämmplatten verputzbar und geeignet für die Innen- und Deckendämmung, als Verbund mit einer mitteldichten Holzweichfaserplatte eignen sich die Platten für die Untersparrendämmung. Mit einer Polyesterfaserplatte können die Platten für die Terrassen- und Fußbodendämmung verwendet werden.

Rohstoffe und Herstellungsverfahren

Rohstoffe: Siliciumtetrachlorid, Infrarottrübungsmittel, Zellulosefasern, Polyethylenfolie, mehrlagigen Hüllfolie (Aluminium, Kunststoff)


Die pyrogene Kieselsäure wird bei hohen Temperaturen (1200°C) aus Siliciumtetrachlorid hergestellt. Die zunächst gebildeten einzelnen Primärteilchen verschmelzen in der Flamme zu Agglomeraten. Die Kieselsäure wird anschließend mit einer Infrarotstrahlen- absorbierenden Komponente und Faserfilamenten gemischt. Aus dem Gemisch wird im nächsten Schritt eine Grundplatte gepresst, aus der die entsprechenden Plattenformate herausgesägt werden. Das Gemisch kann auch direkt in die benötigten Plattenformate gegossen werden. Je nach Lagerungsdauer müssen die Stützkörperplatten vor der Weiterverarbeitung in einem Durchlaufofen getrocknet werden. Die Stützkörperplatte wird im Anschluss in einer Polyethylenfolie eingeschrumpft und dann in vorgefertigte Dreirand- Siegelbeutel (Aluminium- oder metallisierte Kunststoffschichten) geschoben. Abschließend erfolgt die Evakuierung in speziellen Kammern. Dabei wird auch die bis zuletzt offene Beutelseite vakuumdicht versiegelt.

Vakuumplatten

Technische Daten

Eigenschaft

Einheit

   Kenngrößen

Besonderheiten   --    Verbundplatte
Wärmeleitfähigkeit λ *)   W/(mK)     0,007-0,008    0,007 (Vakuumkern)
Rohdichte ρ   kg/m³     150-210    k. A.
Wärmespeicherkapazität c   J/(kgK)     800    1050
Baustoffklasse   --     B2     B1, B2
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ   --     diffusionsdicht    diffusionsdicht
Primärenergieinhalt (A1-A3)   kWh/m³     8097    k. A.
Wasserabweisende Wirkung   --     ja    ja
Druckbelastbar?   --     ja    ja

*) Bemessungswert 

Entsorgung und Recycling

Die Platten werden in der Regel nach der Verwendung vom Hersteller zurückgenommen. Der Stützkörper (pyrogene Kieselsäure) ist vollständig recycelbar. Das Material kann dem Herstellungsprozess neuer Platten zugeführt oder zerkleinert beim Straßen- oder Tiefbau zum Einsatz kommen.

Zulassungen und Regelungen

Z-23.11-1662, Z-23.11-1842, Z-23.11-1851

Gesundheit und Ökologie

Die Herstellung der Vakuumdämmplatten erfordert einen sehr hohen Energieeinsatz und ist somit aus ökologischer Sicht nicht optimal. Bedenken bezüglich der einzelnen Inhaltsstoffe sind nicht bekannt. Aus gesundheitlicher Sicht sind keine negativen Auswirkungen bekannt. Lediglich im Brandfall können durch die verwendete Polyethylenfolie Formaldehyde freiwerden.

Vorteile
  • geringste Wärmeleitfähigkeit
  • platzsparend
  • druckbelastbar
Nachteile