Polyurethansprühschaum

Eigenschaften

Der Einkomponentenschaum wird vor allem als Dichtungsschaum für Fugen u.a. aufgebracht. Für die Wärmedämmung wird der Zweikomponentenschaum verwendet, da dieser schneller aushärtet und fester ist. Der Schaum wird flüssig ein- bzw. aufgebracht und härtet nach wenigen Sekunden aus. Das Material kann aufgesprüht werden und als solches beispielsweise für eine Aufdachdämmung oder die unterseitige Dämmung von Kellerdecken und Kellerabgängen verwendet werden. Dabei können Unebenheiten, auch das Vorhandensein von Rohrleitungen, ausgeglichen werden. 

Daneben wird der PUR- Schaum bei der Hohlraumdämmung, beispielsweise bei zweischaligem Mauerwerk, angewandt und dient der Fassaden Stabilisierung. Der Schaum kann sich dabei gleichmäßig in der Hohlwand verteilen und sorgt dadurch für eine fugenlose Dämmung.

Rohstoffe und Herstellungsverfahren

Rohstoffe: Isocyanate, Polyole (Erdölprodukte), Flammschutzmittel (Tris(2-chlorisopropyl)phosphat, Tris(2-chlorethyl)phosphat)xix, Katalysatoren, Treibmittel (HFO's bzw. Wasser), Stabilisatoren. 


Der Schaum wird erst an der Verwendungsstelle durch mischen der Komponenten gebildet. Es gibt dabei zwei Varianten. Bei einem Einkomponentenschaum (Montageschaum) werden Isocyanate und Polyole bereits in der Dose gemischt. Nach dem Aufsprühen reagiert das Gemisch mit der Luftfeuchtigkeit. Bei einem Zweikomponentenschaum werden die Reaktionspartner nicht vor dem Aufsprühen gemischt, sondern erst beim Auftragen. 


 


[i] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung: Z-23.32-1627; Deutsches Institut für Bautechnik; 20.11.2006

Polyurethanschaum

Technische Daten

Eigenschaft

Einheit

  Kenngrößen

  

Gießschaum 

(zweischaliges

Mauerwerk)

Sprühschaum 

(Kellerdecken usw.)

Wärmeleitfähigkeit λR   W/(mK)     0,027   0,030
Rohdichte ρ   kg/m³     40-60   40-50
Wärmespeicherkapazität c   J/(kgK)     k. A.   k. A.
Baustoffklasse   --     B2   B2
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ   --     110   110
Primärenergieinhalt   kWh/m³     1140-1330   1140-1330
Wasserabweisende Wirkung   --     ja   ja

* Vergleichs- U- Wert: 1,0 W/(m²K)

Entsorgung und Recycling

Da der Ortschaum in der Regel nicht von anderen Baumaterialien getrennt werden kann, ist eine stoffliche Verwertung nicht möglich. Die Abfälle werden von daher thermisch verwertet bevor eine Deponierung möglich ist.

Zulassungen und Regelungen

DIN 18159; Z-23.11-1553, Z-23.12-1794

Gesundheit und Ökologie

Polyurethan stellt ein Kondensationsprodukt aus Isocyanaten und Polyolen dar. Über die Toxizität des Endproduktes ist nichts bekannt, jedoch sind die Ausgangsstoffe nicht unbedenklich. Isocyanate sind kanzerogen und können bei Inhalation zu Lungenschädigungen führen.[i] Beim Herstellungsverfahren ist somit auf eine vollständige Addition der Monomere zu achten. Kommt es jedoch zu einem Brand, können die Isocyanate neben anderen Substanzen wie Formaldehyd und Cyanwasserstoff wieder freiwerden[ii].

Für das Aufschäumen des Isocyanat- Polyol- Gemisches ist ein Treibmittel notwendig. Während bei Montageschäumen weitgehend auf HFKW- haltige Treibmittel verzichtet werden kann, wird bei Dachspritzschäumen auf voll- oder teilhalogenisierte Flourchlorkohlenwasserstoffe zurückgegriffen[iii]. Nur mit HFKW-haltigen Flammschutzmitteln kann die Gefahr der Selbstentzündung beseitigt werden, weshalb die ökologischen Risiken der Substanz in Kauf genommen werden. 

Seit 2023 dürfen voll- oder teilhalogenisierte Fluorkohlenwasserstoffe HFK's europaweit nicht mehr verwendet werden. Sie wurden durch Wasser oder HFO's (umweltverträglich) ersetzt. Die billigeren HFO's liefern Lambda-Werte (Nennwerte) von 0,026 - 0,027 W/mK, das europaweit tätige Dämm-Spezialunternehmen PLUIMERS verwendet hochwertigere HFO's und erzielt damit sogar Nennwerte von 0,023 W/mK. Wassergetriebene Systeme schneiden schlechter ab, die erzielten Lambda-Werte liegen bei 0,035 - 0,038 W/mK.


 


 

[ii] Ortner, Hensler; „Beurteilung von Kunststoffbränden- Bei deiner Störung des bestimmungsgemäßen Betriebs entstehende Stoffe nach den Anhängen II – IV der 12. BImSchV“; Az: 1/7-1515-21294; 07.11.1995

[iii] http://www.wecobis.de (besucht am 23.07.2012)

Vorteile
Nachteile
  • hoher Primärenergieinhalt
  • Rohstoffe basieren auf begrenzten Ressourcen
  • viele kritische Inhaltsstoffe im Bezug auf Gesundheit und Umwelt